Turmac Bleu & Brun

Turmac Bleu. Schweizer Zigarette mit klassischer orientalischer Tabakmischung. Der Name Turmac steht für «Turkish-Macedonian Tobacco Co». Gegründet 1920 von Robert Burrus. Die Fabrik befand sich ab 1934 an der Friesstrasse 32-34 in Zürch-Seebach.

Format: oval. Teer: 28mg. Nikotin: 1.8mg. Preis: CHF 2.70.

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Dieses guterhaltene Päckchen ist noch mit der Cellophanhülle versehen. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich es öffnen und eine Zigarette geniessen.

Turmac in der Schweiz

Der Orient beginnt in Zürich-Seebach. Im selben Jahr wie Kiazim Emin Bey und Willem Carel Buschhammer im niederländischen Zevenaar die Tabakfirma Turkish-Macedonian Tobacco Company gründeten, kaufte Robert Burrus, ein Spross der Tabak-Dynastie Burrus, im Zürcher Seebach-Quartier eine leer stehende Fabrikliegenschaft. Dort richtete er eine Zigarettenfabrik ein und begann für Emin Bey Zigaretten mit Tabak aus der Türkei und Mazedonien herzustellen.

Zwischen 1930 und 1950 blühte das Geschäft: Die Fabrikliegenschaft musste laufend erweitert und im Verlauf der Jahre um zwei Stockwerke erhöht werden. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieg beherrschten Orienttabake den Zigarettenmarkt. Sinnbildlich hierfür ist ein Werbeplakat aus den 1940er-Jahren, das einen Schweizer Grenzsoldaten in einer Winterlandschaft zeigte und mit dem Spruch «Schenk ihm TURMAC» für die Zigarettenmarke warb. Mit dem Ende des Krieges setzte sich schliesslich die mildere amerikanische Tabakmischung (American Blend) durch. Befeuert wurde dieser Trend durch die in Europa stationierten GI’s, die Lucky Strike mitbrachten. Die Folge, der Produktionsanteil an türkisch-mazedonischen Zigaretten nahmen laufend ab.

Um die Umsatzeinbussen auszugleichen, produzierte man in den 1960er-Jahren zunehmend auch andere Zigarettenmarken wie «Parisienne», «Brunette» oder «Mary Long», welche man von Burrus Konzerntöchtern übernahm. 1972 wurde die Produktion in Zürich Seebach eingestellt.

Quellen: Mounir Badran  |  seebach.ch/p/infoseld.php?id=3431


Turmac Super Oval & Turmac RED

Turmac Super Oval1Turmac Super Oval2 aTurmac Super Oval3Turmac RED1Turmac RED2Diese zwei Raritäten, beide originalverpackt und ungeöffnet, wurden mir als verfrühtes Weihnachtsgeschenk zugesendet – an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank lieber Simon!

Die Turmac Super Oval New European Blend ist eine ovale Filterzigarette «MFD (Manufactured) in Switzerland». Ihr exotischer Duft hat mich als kleiner Junge jeweils in eine fremde und geheimnisvolle Welt entführt. Tante Sophie, sie kam in China zur Welt, rauchte bei ihren Besuchen jeweils diese Zigaretten und besass in unserer Familie die Aura einer weitgereisten selbstständigen Frau. Das Besondere an der oben abgebildeten Packung ist, dass die eleganten Klappschachtel nur 10 Zigaretten enthält und Fr -.70 kostete. In meiner Erinnerung habe ich in der Schweiz zuvor noch nie eine solche Verpackungsgrösse gesehen. Zu dieser Zeit kosteten die klassischen «Arbeiterzigaretten» am Automaten um die Ecke 1.- Franken.

Die oben abgebildete Turmac RED aus italienischer Produktion ist eine runde Zigarette, die wie die Super Oval mit dem von Turmac patentierten Filtrex-Filter ausgestattet ist. Sie wurde in einem 10er Hardbox-Päckchen wie man es auch in Deutschland kannte (Senoussi, ein Bericht folgt später) angeboten. In der Schweiz wurde die RED in einer 20er  Box verkauft.

Die Turmac RED (ROUGE) hat wie die BRUN, BLEU, ORANGE oder VERTE  eine lange Tradition. Wer hierzu mehr weiss, ich bin gespannt, mehr darüber zu erfahren.

08.02.2023


Turmac Brun

Eine sehr gut erhaltene Schachtel Turmac Brun. Die Zigaretten weisen einen kleinen Wasserschaden auf, in der Nase duften sie noch immer herrlich süsslich. Stammt vermutlich aus den 40er / 50er Jahre.

Packung Karton: 90x77x18mm  |  Format Zigarette: oval, Länge 74mm, Durchmesser 12mm.

Herzlichen Dank an Simon, welcher mir die Schachten für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt hat!

Zigaretten aus Zürch – Seebach.  Turmac 4  |  Turmac Bleu  |  Turmac Bouquet  |  Turmac Brun  |  Turmac Nestor  |  Turmac Orange  |  Turmac Reginaris  |  Turmac Rot  |  Turmac Rouge  |  Turmac Vert |  Minaret  |  Ramada  |  Reginaris  |  Serdar


Turmac in Holland

Zu Beginn schien die Herstellung von Zigaretten in Zevenaar unter einem  ungünstigen Stern zu stehen. Die Versuche von Tabakhändler Willem Carel Buschhammer, Zigaretten aus holländischem Tabakanbau herzustellen, drohten bereits in Rauch aufzugehen. Die Wende kam mit Kiazim Emin Bey, der wie ein Scheich aus einer Episode aus Scheherazades «1001 Nacht» mit eigenem Eisenbahnwaggon, umgeben von zahllosen Dienern und zigarettenrauchenden Haremsdamen, in Zevenaar einrollte. Mit Kiazim aus dem schweizerischen St. Moritz*, änderte sich dann die Ausgangslage dann schlagartig, denn in seinem Gepäck brachte der türkische Besucher hochwertige mazedonische und türkische Tabake mit. Diese verhalfen den Zigaretten Made in Zevenaar zu ihrer exotischen Note und zum grossen Erfolg.

Den Erfolg vor Augen gründeten Willem Buschhammer und Kiazim Emin Bey 1920 die Tabakfabrik «Turkish-Macedonian Tobacco Company». Aus dem Kürzel entstand der Name Turmac. Es sollte ein erfolgreiches Unternehmen entstehen, das bis nach der Jahrhundertwende Zevenaars wichtigster Arbeitgeber bleiben sollte.

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Auf Verpackung und Werbung wurde bei Turmac grossen Wert gelegt. Spezielle Zigarettenschachteln (zuerst Blechdosen, später aus Karton) mit orientalischen Ornamenten in unterschiedlichen Farben zur Differenzierung der verschiedenen Sorten wurden geschaffen. Ein Teil ist heute im historischen Museum Deventer zu sehen.

Der Verkaufszahlen von Turmac gingen Ende 1950er-Jahre stark zurück, der Vormarsch der amerikanischen Zigaretten war unaufhaltsam, der Geschmack der Raucher hatte sich verändert, dies nicht zuletzt durch den American Way of Life.

Bereits 1960 liefen die letzten holländischen Turmac Zigaretten vom Band. Um den Fortbestand der Fabrik und Arbeitsplätze zu sichern, begann man für andere Hersteller in Lizenz für den europäischen Markt zu produzieren, zunächst für Rothmans, später für die British American Tobacco Manufacturing Company (BAT). 2008 wurde dann die Ära «Zigaretten aus Zevenaar» besiegelt, die Fabrik geschlossen.

Die Kunstsammlung. Ab 1960 produzierte Turmac die Marke Peter Stuyvesant. Der damalige Direktor Alexander Orlow begann Kunst zu sammeln. Um die Monotonie der Arbeit zu durchbrechen, wurden an den Arbeitsplätzen Werken moderner Künstler wie Karel Appel, Armando und Corneille aufgehängt. Auf diesem Weg entstand die weltberühmte Peter-Stuyvesant-Sammlung.

Turmac’s neue Zukunft als Rathaus von Zevenaar. 2013 beschloss der Stadtrat von Zevenaar das neue Rathaus in der ehemaligen Zigarettenfabrik zu errichten. 2019 wurden mit Ausnahme von Haus 15 und Haus 24 die anderen Gebäude abgerissen, um neuen Wohnraum zu schaffen. Ein Teil der historischen Turmac Fabrik wurde als «Nachkriegs-Baudenkmal mit Symbolcharakter in die sogenannten «Top 100 Dutch Monuments 1940-1958» aufgenommen.

*Quelle: Rien van den Heuvel für das Liemers-Museum https://www.liemersverleden.nl/streekarchivariaat-de-liemers-en-doesburg/zevenaar/historie-zevenaar/abc-zevenaar/turmac-bat-sigarettenfabriek/

Maspero Specials

Maspero Specials Cigarettes Egyptiennes Guizeh-R.A.U. Maspero Frères, Format: oval. Länge: 70mm. Durchmesser: 10mm. Leider besitze ich zu dieser wunderbaren Ägyptischen Zigarette nicht mehr Informationen. Wer von euch weiss mehr?

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Laurens Orient

Laurens Orient. Neben Turmac die typische Vertreterin orientalischer Zigaretten in der Schweiz. Der Tabak für die Herstellung wurde importiert. Format: oval. Länge: 75mm. Durchmesser: 10mm. Teer: 26mg. Nikotin: 1.3mg. Preis: CHF 2.90.

Der Franzose Edouard (Ed) Laurens gründete 1887 seine erste Manufaktur in Alexandria, Ägypten. 1888 sprach ihm der ägyptische König das Recht auf den Namenzusatz Khedive zu, was dem Titel eines «Sir» entsprach. 1913 wurde die Niederlassung in Genf gegründet. Weitere folgten in London, Wiesbaden, Bremen und München.

Das Redesign der unten abgebildeten Packung stammt vom bekannten französisch-amerikanischen Industriedesigner Raymond Loewy (C.E.I. / Compagnie de l’Esthétique Industrielle, Paris um 1960. Auftraggeber: Ed. Laurens S.A., Genève, Schweiz.

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Neben Laurens Orient gab es noch die Marken Laurens «Gelb», «Grün», «Orange», «Rot» und «Vert»

Weitere Marken aus dem Haus Ed Laurens: Darling, Figaro, Filtro Orient, Prince de Monacco, Prinz Izzo, Royal Derby, Stella, Styx, Tanagra, Watteau (ab 1914 Watto, hier ist anzumerken, dass der neue Namen eine phonetische Umsetzung ist – die Kunden hatten wohl ihre liebe Mühe, den Namen korrekt auszusprechen…).

Der 1888 vom ägyptischen König verliehene Namenszusatz Khedive fand auch Einzug in die Werbung.

Dimitrino & Co No.10

 

Dimitrino & Co No. 10. Grande Fabrique de Cigarettes Egytiennes, Caire, Egypte.  20 Cigarettes bout blanc (ohne Filter). Format: oval. Länge: 75mm. Durchmesser: 11mm. Hergestellt in Deutschland als Lizenzprodukt.

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Danke für den Tipp: Die Dimitrino Botschafter, Mèlange Oriental,  wird noch von der Joh. Wih. Von Eicken GmbH aus Lübeck in Deutschland produziert – greift zu, wer weiss wie lange es sowas noch gibt!

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Egyptische 1. Sorte

Egyptische 1. Sorte. Rein Orient. Österreich war bekannt für die Vorliebe zu Ägyptischen Zigaretten, grosse Marken waren Nil oder Memphis. Format: oval. Teer: 22mg. Nikotin: 1.3mg. Länge: 70mm. Durchmesser: 11mm. Hersteller: Austria Tabak

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Verpackung in Deutschland. Teer: 25mg. Nikotin: 1.3mg. Hergestellt bei Austrian Tabakwerke AG, made in Germany.

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Simon Arzt Filter

Simon Arzt Filter. Auch wenn dieser ägyptischen Zigarette die typisch ovale Form fehlt, im Geschmack lässt sie nichts zu wünschen übrig. Format: rund. Länge: 72mm Teer: 20mg Nikotin: 1,1mg. Preis: CHF 4.-.

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Simon Arzt No.70L

At last have made wonderful discovery in Valley a magnificent tomb with seals intact recovered same for your arrival congratulations“

So wie es 1922 Howard Carter, ist es mir gestern ergangen, als ich in einer Kiste zwei mit dem original grünen Klebeband versiegelte Metallschachteln Simon Arzt No. 70L Large Size entdeckt habe. In welchem Zustand befindet sich dieser über 30 jährige Schatz? Kann ich sie noch geniessen – eine dieser vergangenen Köstlichkeiten zum Leben erwecken? Ich werde sie zusammen mit einer Andron und einer Rameses II (beide von G.A. Georgopulo & Co) für ein paar Tage in den Humidor legen… mehr bald auf diesem Blog! Hier ein paar Impressionen, wie der Schatz geöffnet wurde. Das Papier in der Verpackung ist einwandfrei, die Zigaretten in einem hervorragenden Zustand. Zum Glück habe ich die Schachteln immer trocken gelagert.

Länge: 79mm. Breite: 13mm, oval.

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Rameses II

Rameses II. Made in USA by Stephano Brothers. Format: oval. Tar: 16mg or less, Nicotine: 1.2mg or less. Die Marke Rameses II wurde in den 70er Jahren von G.A. Georgopulo & Co übernommen.

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