Russisch, so heisst diese hübsch verpackte Marke. ROSSIYSKIYE Sigarety, РОССИЙСКИЕ Сигареты. Länge: 85mm. Durchmesser: 8mm. Hergestellt bei Tabachnaya Fabrika Java Moskau, Oktober 1975.
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Pegasus
Java 100
Rauch Smokey
Rauch oder Smokey. Сигареты «Дымок». Was für ein ehrlicher Name für eine Zigarette! Eine sehr „rustikale“ Zigarette der fünften Klasse, die ihrem Namen mehr als gerecht wird! Das Design mit seiner Reduziertheit ist hingegen spitze. Länge 70mm. Durchmesser: 9mm. Hergestellt bei Dukat.
Wer weiss mehr? кто знает больше?
Prima
Prima Zigaretten. Prima Sigarety. Die klassische filterlose russische Arbeiter- und Soldatenzigarette. Gegründet im Jahre 1850 vom Bauern Nicholas Dunayev. Vor der russischen Revolution wurde die Zigarette in St. Petersburg hergestellt. Nach 1922 gab es Produktionsorte über ganz Russland verteilt. Der Legende nach soll selbst Queen Elizabeth II Prima Zigaretten geraucht haben. Sie sollen in einem eigens für sie entworfenen Päckchen mit der Bezeichnung „foreign export“ verpackt gewesen sein. Länge: 70mm. Durchmesser 10mm oval. Die Marke ist heute noch erhältlich.
Elite
Herzegowina Flor
Papirossa Herzegowina Flor. „Герцеговина Флор“ Die Marke wurde vom Krim-Tataren Kharkov Samuel Gabay im 19. Jahrhundert gegründet. Ursprünglich wurde Tabak von der Insel Java verwendet, daher stammt auch der Name der Fabrik in Moskau. Später wurde der Tabak in Herzegowina angebaut. Die edlen und teuren Zigaretten waren im vorrevolutionären Russland beim Adel sehr beliebt. Als „Mann des Volkes“ soll der Pfeife rauchende Stalin deshalb seine Pfeife heimlich mit dem als „bourgeois“ verpönten Tabak zweier Zigaretten gestopft haben. Ungewollt hat er so der Marke zu grosser Beliebtheit verholfen. Länge: 85mm, davon Tabak: 3,5mm. Durchmesser: 9mm. Nikotin: 1.5-2mg. Teer: 27-32.
Bogatiri
Sputnik
Sputnik „Papirossa“ Zigaretten. Папиросы „Спутник“. Papirossa oder Papirossy (Papierchen) heissen die typischen russischen Zigaretten mit dem Kartonröhrchen als Filter und Mundstück. Vor dem Rauchen knickt man das Pappröhrchen zweimal ein, so dass eine Luftkammer entsteht, die den Rauch abkühlt (siehe Bild unter Sobranie Imperial Russian). Länge: 105mm, davon Tabak 35mm. Durchmesser: 9mm. Hergestellt in Moskau bei Java.
Hier ein Link zu einer Webseite mit vielen Abbildungen russischer Zigaretten: http://www.mintorgmuseum.ru/vocabulary/212/
Wie schmeckt eine Zigarette, die schon lange nicht mehr hergestellt wird? Kann man sie «wiederbeleben» und geniessen?
Warten in meinem Humidor auf ihre Wiedergeburt: v.l.n.r. Andron, Rameses II, Simon Arzt No. 70L.
Als passionierter Geniesser habe ich schon in jungen Jahren angefangen zum Teil exotische Zigaretten zu sammeln. Sammeln ist vielleicht nicht das richtige Wort, ich habe vielmehr immer wieder eine Schachtel in eine Blechdose getan. Und jetzt stehe ich vor einem kleinen, raren Sortiment, welches dem heutigen Geschmacksdiktat, aber natürlich auch gesundheitlichen Aspekt geopfert wurde. Denn Hand aufs Herz, 26mg Teer sind nicht ohne, das verleiht zwar viel Geschmack, ist aber selbstverständlich nicht gesund. Da ich aber schon lange ein Genusspaffer bin (Zigarren sei Dank), habe ich mich beim Rauchen ganz auf das olfaktorische Momentum verlegt. Mit dem Resultat: Ich bin ein überzeugter Multikultiraucher.
So ist die Idee zu diesem Blog entstanden, ich will nicht nur leere Schachteln ins Web stellen, sondern auch deren Inhalt zeigen. Und wenn es irgendwo noch«Überlebende» gibt, versuche ich sie zu retten und schaue ob man sie noch geniessen kann. Meine Erkenntnis: auch wenn sich über die Jahre manche Inhaltsstoffe etwas verflüchtigen, der Grundcharakter der Zigarette bleibt erhalten.
Genüsslich, S. Moker